Kasernierte Wacheinheiten in der SBZ

    1. Aufstellung

    „Aus den ersten, auf Initiative bewährter Antifaschisten gebildeten Ordnungsgruppen, entstanden mit Unterstützung der sowjetischen Militärbehörden in den Ländern und Provinzen Polizeiorgane, in denen Angehörige der faschistischen Polizei keine Aufnahme fanden. …“ [1]
    „Die Polizei unterstand damals den örtlichen Verwaltungen, so daß es sehr schwierig war, die für größere Aktionen notwendigen Kräfte zu konzentrieren. Dieses Problem wurde schnell erkannt, und so entstanden noch im Jahre 1945 kasernierte Polizeireserven in Berlin sowie im Lande Sachsen. Nach der Struktur und personellen Stärke waren diese Einheiten mit selbständigen Kompanien vergleichbar. Sie unterstanden dem Polizeipräsidenten in Berlin bzw. dem Chef der sächsischen Polizei direkt und waren somit ständig verfügbare Polizeireserven, die schnell und konzentriert eingesetzt werden konnten.“ [2]
    „Die im Juli 1946 auf Befehl der SMAD gebildete Deutsche Verwaltung des Innern (DVdI) trug wesentlich zur Zentralisierung der Polizeikräfte der Länder bei. Die DVdI hatte zunächst eine koordinierende und beratende Funktion, bevor sie 1948 durch die Unterstellung der Landespolizeibehörden zum leitenden Polizeiorgan in der sowjetischen Besatzungszone wurde.“ [3]
    „Die Polizeieinheiten wurden im Verlaufe des Jahres 1946 durch die Alliierte Kommandantur Berlin bzw. die Sowjetische Militäradministration des Landes Sachsen aufgelöst und die Angehörigen zu anderen Polizeidienststellen versetzt. ... In der Folge mußten andere Lösungswege für die bisher von ihnen wahrgenommenen Aufgaben gefunden werden. Da dies nur mittels zeitweiliger Kräftegruppierungen möglich war, wurden weisungsmäßige Voraussetzungen für deren Formierung geschaffen. Eine Verfügung der Regierung des Landes Sachsen verpflichtete alle Polizeidienststellen, auf Anforderung des Chefs der Polizei jederzeit Kräfte der Ordnungspolizei für einen Einsatz außerhalb der örtlichen Zuständigkeit bereitzuhalten“ [4]
    „Der Aufbau zentraler und örtlicher Staatsorgane in der DDR zog auch strukturelle Veränderungen der Polizeikräfte in den Ländern nach sich. Es entstanden Landesbehörden der Volkspolizei (LBdVP), die der HVDVP des Ministeriums des Innern unmittelbar unterstanden. Zunehmende Sicherungsaufgaben sowie die Anforderungen der polizeilichen Lage bedingten den Aufbau schlagkräftiger, ständig einsatzbereiter und hochbeweglicher Polizeireserven. Bei den LBdVP wurde mit der Formierung von Wachbataillonen begonnen (S. 24: blaue Uniformen mit rotem Binder).“ [5]

    2. Aufgaben

    „Der Dienst der vier zu einer Polizei-Bereitschaftsinspektion zusammengefaßten Berliner Bereitschaften war so organisiert, daß ein täglicher Wechsel von Wache, Einsatzbereitschaft, Ausbildung und Freizeit erfolgte. Jeweils eine der Bereitschaften bewachte öffentliche Gebäude, wichtige Betriebe und Dienststellen der alliierten Besatzungsbehörden. Von den verbleibenden Einheiten musste eine zur Erfüllung zentraler Aufgaben wie Großrazzien, Bandenbekämpfung, Absperrmaßnahmen u.a. verfügbar sein, während die beiden anderen ihren Ausbildungs- bzw. dienstfreien Tag hatten. Kurzfristige Einsätze größeren Umfangs gegen Schieber und Spekulanten fanden beinahe täglich statt. …“ [6]
    „Ähnliche Aufgaben standen vor den Polizeireserven des Landes Sachsen. Außerdem waren hier, je nach Standort der Einheit, Begleitposten für Züge und Kräfte des Flurschutzes zu stellen. … Einen bedeutenden Beitrag leisteten die Angehörigen der Polizeireserven zur Liquidierung des im Lande Sachsen stark ausgeprägten Bandenunwesen. Wiederholt war es zu Anschlägen auf Einrichtungen der Militärbehörden und der demokratischen Verwaltungsorgane sowie auf den Zugverkehr der Deutschen Reichsbahn gekommen. … “ [7]

    4. Taktik

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    6. Politische Beeinflussung

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    7. Ausbildung

    „Eine weitere wichtige Funktion bestand in der Ausbildung der in großer Zahl neueingestellten Polizisten. In Berlin wurde beispielsweise befohlen, die Neueingestellten zu den als Bereitschaften bezeichneten Einheiten zu versetzen, in denen nach einheitlichen Grundsätzen ausgebildet wurde.“ [2]

    12. Auffüllung /Werbung

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    [1] Historischer Abriß zum Aufbau und zur Entwicklung der Volkspolizei-Bereitschaften 1945-1985 Heinz Opitz, Günter Huthmann, Franz Fiebig, u.a.; Berlin 1988, MdI der DDR, S. 6
    [2] Ebenda, S. 7
    [3] Ebenda, S. 12
    [4] Ebenda, S. 10
    [5] Ebenda, S. 22
    [6] Ebenda, S. 8
    [7] Ebenda, S. 9

     

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