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    IMFT 2007 PSZH Schuetzenpanzer 600

    Foto: http://www.fachmessen.ch/UserFiles/Image/waffen/2008/Sonderschau%20Russische%20Radpanzer/ (abgerufen: 4. Juni 2015)

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    Die hier veröffentlichten Informationen sind nach bestem Gewissen zusammengestellt, dennoch können fehlerhafte Informationen nicht ausgeschlossen werden. Mit der Niederschrift des Inhaltes begann der Autor 1991, die auf dessen Erinnerungen und Aufzeichnungen beruhen sowie aus den entnommenen Inhalten im Buch der Hauptabteilung Bereitschaften des MdI [Ministerium des Innern der ehemaligen DDR], dem Historischen Abriss [1] und der im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde gelagerten Dokumente des MdI. Zunächst veröffentlichte ich einen Artikel in der Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Volkspolizei-Bereitschaften). Nachdem Ergänzungen von anderen Autoren vorgenommen wurden, die nicht den Tatsachen entsprachen, entstand diese Homepage.

    Begrifflichkeiten werden so verwendet, wie sie in den Truppenteilen und Dienststellen der "Kasernierten Einheiten des MdI' verwendet wurden. Definitionen, die die Bundeswehr und die Bundespolizei ( vormals Bundesgrenzschutz) verwenden, sind im wesentlichen allgemeiner gefasst.
    Beispielsweise wurden Schützenpanzerwagen [SPW] in den bewaffneten Organen der DDR als ein Gefechtsfahrzeug für den Transport und die Feuerunterstützung von Infanteristen (motorisierte Schützen) bezeichnet. In der Bundeswehr wird das gleiche Fahrzeug als Rad-Transportpanzer benannt.
    Mit Schützenpanzern [SPz] wird aus dem Fahrzeug bzw. abgesessen das Gefecht geführt. SPz können gepanzerte Fahrzeuge bekämpfen und innerhalb der Gefechtsordnung von Panzereinheiten eingesetzt werden.

    Der BTR-152 und der Marder werden also trotz ihrer unterschiedlichen Gefechtseigenschaften, insbesondere durch Journalisten und Politiker, der Kategorie Schützenpanzer zugeordnet oder gar als Panzer bezeichnet.

    1. Einführung

    Diese Homepage beschäftigt sich hauptsächlich mit Strukturen, Aufgaben, Ausbildung und Dislozierung der 'Kasernierten Einheiten des MdI'. Sie unterstanden dem Stellvertreter des (Innen-)Ministers Bereitschaften/ Kampfgruppen, deren Angehörige mit Übergang zum Wehrdienst ab April 1962 durch ein Wehrkreiskommando der NVA in eine VP-Bereitschaft (Stärke eines Bataillons) einberufen und nach Ableistung des Wehrdienstes entlassen wurden. Davor bestanden die VP-Bereitschaften in Stärke eines Regiments, die dem Stellvertreter des Ministers für bewaffnete Organe im MdI unterstanden und in denen Freiwillige mit einer Verpflichtung auf drei Jahre dienten.

    2. Einordnung im System der Landesverteidigung

    Die VP-Bereitschaften als Teil und bekanntere Formationen der Kasernierten Einheiten, waren militärische Formationen, die neben

    • den Verbänden und Truppenteilen der NVA,
    • dem Wachregiment des Ministeriums für Staatssicherheit ( mehr als divisionsstark),
    • den Hundertschaften der "Kampfgruppen der Arbeiterklasse" und
    • die militärisch strukturierten Hundertschaften der "Zentralen Kräfte Schutzpolizei" [ZKS], nach Auslösung der Mobilmachung mit Reservisten aufgefüllt,

    bestanden.

    2.1 Kasernierte Formationen der DVP
    Historische Abgrenzung

    Es gab in der vierzigjährigen Geschichte des Ministeriums des Innern der DDR verschiedene kasernierte Formationen, die nacheinander aufgestellt bzw. nebeneinander bestanden, die alle als Volkspolizei-Bereitschaften bezeichnet wurden.

    • kasernierte Wacheinheiten für die Zeit von 1945 bis 1955 (Kompaniestärke)
    • Bereitschaften der Volkspolizei, aus denen 1952 die Kasernierte Volkspolizei [KVP] gebildet wurde. Ab 1956 wurden daraus die Landstreitkräfte der NVA.
    • Bereitschaften der Hauptverwaltung DVP [HVDVP], die 1953 aufgestellt und aus denen ab Frühjahr 1957 die Dienstanfängerschulen der DVP hervorgingen.
      Ab 1960 wurden nach Auslösung einer höheren Stufe der Einsatzbereitschaft in VP-Kreisämtern bzw. VP-Revieren aus dem Bestand an Schutzpolizisten "Zentralen Kräfte Schutzpolizei" [ZKS] in Kompanie- bzw. Zugstärke gebildet. (Bereitschaftspolizei)
    • Bereitschaften der Inneren Truppen des 'Staatssekretariats für Staatssicherheit' im Ministerium des Innern [SfS], diesem unterstellt vom 01. Mai 1955 bis 31. Januar 1957.[2]
    • Bereitschaften und Truppenteile der Deutschen Grenzpolizei [DGP], 1945 bis 1962.
    • Acht, ab Mai 1980 sieben, Kompanien der Transportpolizei (B[ereitschaften]).

    2.2 Stellung innerhalb der Deutschen Volkspolizei

    Dem Stellvertreter des Ministers Bereitschaften/ Kampfgruppen unterstand der Leiter Hauptabteilung Bereitschaften, der die VP-Bereitschaften fachlich führte. Anfang der 70er Jahre war dies Generalmajor Heinz Eichler. Sein Vorgänger Generalleutnant Werner Gröning wurde Stellvertreter des Ministers Bereitschaften/ Kampfgruppen, um etwas später Präsident des PdVP Berlin zu werden. Die Angehörigen der Hauptabteilung des MdI und der Abteilungen Bereitschaften/ Kampfgruppen der Bezirksbehörden [BDVP] schieden nach Versetzung aus den Bereitschaften in diese Führungsbereiche aus dem Wehrdienstverhältnis aus.
    Häufig wird für die VP-Bereitschaften der Begriff Bereitschaftspolizei verwendet. Deren Angehörige wurden aber nicht von der Schutzpolizei bzw. den anderen Dienstzweigen übernommen. Bewerbungen für den Dienst in einem Volkspolizeikreisamt nach Ableistung des Wehrdienstes erfolgten sehr selten. In diesem Fall war eine Dienstanfängerausbildung zu absolvieren.

    Die Kasernierten Einheiten des MdI wurden am 03.10.1990 durch den Bundesgrenzschutz [BGS] übernommen und wenig später aufgelöst. Ein Teil der Offiziere und Berufsunterführer fand Aufnahme in den Länder-Polizeien der ( neuen Bundes-)Länder.

    Innerhalb der Europäischen Union gibt es vergleichbare militärische Formationen für den inneren Einsatz. So in Frankreich die 'Gendarmerie Nationale', in Italien die 'Carabinieri' usw. Sie gehören zu den Verteidigungsministerien, werden aber durch die Innenministerien zur Lösung polizeilicher Aufgaben im Innern eingesetzt. In der Bundesrepublik bestehen vergleichbare Formationen zur Lösung solcher Aufgaben nicht, jedoch finden gegenwärtig politische Auseinandersetzungen über einen inneren Einsatz der Bundeswehr statt. Die Notstandsgesetze sehen einen derartigen Einsatz vor. Gegenwärtig werden alle Soldaten der Bundeswehr, beginnend in der Grundausbildung, mit Schild, Helm und Schlagstöcken sowie Wasserwerfern zur Räumung von Demonstranten auf Straßen und Plätzen ausgebildet. Auf den ersten Blick wie die Ausbildung einer 3. Kompanie einer VP-Bereitschaft. In der Grundausbildung der VP-Bereitschaften war durch die Ausbildungsprogramme allerdings keine polizeiliche Ausbildung vorgesehen, so daß sie sich nicht von der in der NVA unterschied.

    [1] Siehe: Heinz Opitz, Günter Huthmann, Franz Fiebig, u.a.: Historischer Abriß zum Aufbau und zur Entwicklung der Volkspolizei-Bereitschaften 1945-1985. Berlin 1988, MdI der DDR.

    [2] Weitere Entwicklung:

    • diese Bereitschaften unterstanden ab 1. Februar 1957 dem neugebildeten Kommando Deutsche Bereitschaftspolizei im MdI, einem Organ der HVDVP.
    • Im April 1962 wurden diese Formationen in Wehrdiensteinheiten umgewandelt.

    • Ab 1982 werden diese VP-Bereitschaften und die neu aufgestellten Wehrdienst leistenden Einheiten und Dienststellen gemeinsam als 'Kasernierte Einheiten des MdI' bezeichnet.

     

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